Katzengesundheit.net - Das Magazin rund um die Gesundheit der Katze

Das Portal rund um die Gesundheit der Katze

Katzengesundheit.net » Magazin

27. 05. 2020

Meine Katze würgt – Mögliche Ursachen & Hintergründe

Fast jeder Katzenhalter kennt die Situation, dass das eigene Tier würgt und Speichel, Gras, Futter oder Fellwürste erbricht. Neben einem harmlosen für Katzen typischen Verhalten können in manchen Fällen aber auch ernsthafte Erkrankungen dahinter stecken. Welche das sind und was die Erklärung für das Verhalten der Vierbeiner ist erklären wir in unserem Artikel.

Beim Auftreten eines Würgereflexes bei Katzen sollte man zwischen dem Würgen im Zusammenhang mit Erbrechen und einem Würgen, bei dem das Tier nicht unbedingt erbricht unterscheiden.

Würgen ohne Erbrechen

Wenn das Würgen nicht im Zusammenhang mit Erbrechen steht, sondern höchstens etwas Speichel oder Blut aus Mund oder Nase abgesetzt werden, kommt als Ursache ein Fremdkörper im Hals, beispielsweise ein Grashalm in Betracht. Da sich ein solcher Fremdkörper, der auch im Nasenraum auftreten kann, nicht immer von alleine löst, sollte bei einem entsprechenden Verdacht sofort ein Tierarzt aufgesucht werden! Abwarten ist keine Lösung und macht es im Zweifel nur noch schlimmer.

Würgen im Zusammenhang mit Erbrechen

Dass sich Katzen regelmäßig erbrechen ist völlig normal und kommt demnach auch bei gesunden Katzen vor.1 Ursache für das Erbrechen ist in diesem Fall das Ausscheiden von Haarballen: Beim Putzen schlucken Katzen die Haare ihres eigenen Fells. Es kann vorkommen, dass die Haare im Magen zu sogenannten Haarballen verklumpen, die dann in vielen Fällen erbrochen werden. Dies ist im Grunde ein glimpflicher Ausgang der Haarballen-Bildung, da Haarballen auch zu einer Verstopfung im Magen-Darm-Bereich führen können, die potentiell lebensgefährlich ist.

Verständlicherweise sind insbesondere Langhaarkatzen von der Problematik betroffen. Ebenfalls nicht weiter verwunderlich ist, dass insbesondere die Jahreszeit des Fellwechsels beim Auftreten des Phänomens eine Rolle spielt. Um das Risiko der Haarballenbildung zu reduzieren stehen folgende Maßnahmen zur Verfügung:
  • Unterstützung bei der Fellpflege, beispielsweise durch einen entsprechenden Kamm

  • Gabe von Malz-Paste

Neben Haarballen kommt es auch immer wieder vor, dass Katzen direkt nach der Nahrungsaufnahme unverdautes Futter hochwürgen und dieses in vielen Fällen im Anschluss daran wieder fressen. Hierbei handelt es sich nicht um Erbrechen, sondern um eine sogenannte Regurgitation.2

Weitere mögliche Gründe für Erbrechen

Genau wie beim Menschen gibt es auch bei Katzen unzählige Gründe für ein mögliches Erbrechen. Häufig auftretende Erkrankungen, bei denen Erbrechen als Symptom auftreten kann sind bei Katzen beispielsweise
  • Verstopfung3

  • Parasitenbefall mit Würmern (beispielsweise Spulwürmer, Bandwürmer oder Hakenwürmer)

  • chronische Niereninsuffizienz (CNI),4

  • Magenschleimhautentzündungen

  • Panleukopenie (Katzenseuche).

Da die genannten Erkrankungen allesamt sehr ernst zu nehmen sind sollten Katzen, die relativ oft erbrechen und/oder bei denen das Erbrochene nicht ausschließlich aus Haarballen, Speichel oder Futter besteht, schnellstmöglich einem Tierarzt vorgestellt werden.

Falls eine Katze vor allen Dingen (unverdautes) Futter erbricht, kann auch eine Futtermittelunverträglichkeit oder eine Allergie gegen einen bestimmten Bestandteil des Futters vorliegen. Insbesondere eine Futtermittelunverträglichkeit kann zwar prinzipiell auch vom Katzenhalter selbst durch eine Ausschlussdiät festgestellt werden. Um jedoch eine der oben genannten Erkrankungen auszuschließen sollte auch dies nur nach Rücksprache mit einem Tierarzt durchgeführt werden. Dies ist auch deshalb notwendig, um feststellen zu können, ob es sich bei einer angenommenen Futtermittelunverträglichkeit nicht doch um eine Allergie handelt: Der Tierarzt kann die Katze einem Allergietest unterziehen. Dieser funktioniert ähnlich wie beim Menschen und der Katzenhalter erhält am Ende ein ausführliches Testergebnis mit den Stoffen, auf die sein Tier getestet worden ist und auf die es möglicherweise allergisch reagiert.

Fazit: Auch mit Würgen ist nicht zu spaßen

Auch wenn es prinzipiell unbedenklich ist, wenn sich eine Katze hin und wieder übergibt, sollten Katzenhalter wachsam sein: Sowohl ein Würgen ohne Erbrechen als auch ein regelmäßiges Erbrechen können Anzeichen für mehr oder weniger ernsthafte Erkrankungen sein, die eine Untersuchung bei einem Tierarzt notwendig machen. Daher sollte man stets auf der Hut sein und sein Tier genau beobachten: Sobald eine Katze öfter erbricht oder im Zusammenhang mit dem Würgen oder Erbrechen sonst etwas außergewöhnliches auffällt, sollte schnellstmöglich ein Tierarzt kontaktiert werden.

Weitere Diskussionen zum Würgen bei Katzen findest du in unserem Katzenforum.

Literaturverzeichnis:

1. Dauer des Erbrechens bei einer Katze - tiermedizin.dr-gumpert.de/meine_katze_erbricht.html#c267784
2. Durchfall / Erbrechen - www.kielvet.de/maindata/infoblaetter/katze/katze_durchfall.html
3. Verstopfung und Megakolon bei Katzen - www.drhoelter.de/tierarzt/tierkrankheiten/verstopfung-bei-katzen.html
4. Die alternde Katze und die Bedeutung von regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen
- www.tierarztpraxisoberursel.de/tierarten/katzen/

Achtung: Das Lesen eines Ratgebers ersetzt auf keinen Fall den Besuch bei einem Tierarzt. Bitte kontaktieren Sie im Zweifel immer einen Tierarzt, damit eine bestmögliche Gesundheit Ihres Tieres gewährleistet werden kann.

Kommentare

Kommentar verfassen:

Dein Name:   

Sicherheitscode:  


Bisherige Kommentare: