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02. 03. 2020

Kann der Coronavirus auch Katzen befallen?

Der Coronavirus SARS-CoV-2 ist derzeit in aller Munde. Wer eine Katze hält, der macht sich in diesem Zusammenhang möglicherweise nicht nur Sorgen um sich selbst, sondern auch um seinen treuen Weggefährten. Neben potentiellen Gesundheitsgefahren für das Tier stellt sich aber möglicherweise auch die Frage nach der Gefahr für den Halter, falls sich über die Tiere ein zusätzlicher Ansteckungsweg eröffnet. Aber sind Katzen von dem neuartigen Virus überhaupt betroffen?

Eine eindeutige Antwort auf diese Frage lässt sich aktuell nur schwer geben, da der Virus ja erst wenige Monate bekannt ist und selbst die Auswirkungen auf den Menschen noch nicht völlig erforscht sind. Und natürlich stehen gerade diese Auswirkungen auf den Menschen bei den aktuell durchgeführten Studien und der medizinischen Forschung im Vordergrund.

Der Coronavirus – Vorsicht vor Verwechslungen

Katzenhalter, die sich über potentielle Gefahren im Zusammenhang mit der aktuellen COVID-19 Epidemie informieren möchten, müssen auf jeden Fall darauf achten, dass sie die richtigen Begriffe verwenden. Während der Virus selbst als SARS-CoV-2 bezeichnet wird, nennt man die mit einer Virusinfektion verbundene Erkrankung COVID-19.

Der Begriff Coronavirus ist dagegen nicht nur ungenau, sondern kann gerade auch im Zusammenhang mit Katzen für Verwirrung sorgen. Generell gibt es eine Vielzahl von Coronaviren, die Tiere und Menschen infizieren können. Anders als bei Masern, die als Wirt nur den Menschen befallen, können manche Coronaviren auch von Tieren auf den Menschen übertragen werden. Genau solch ein Übertragungsweg wird übrigens beim aktuell grassierenden SARS-CoV-2 Virus vermutet.

Zu den zahlreichen existierenden Coronaviren zählt unter anderem auch der Feline Coronavirus. Dieser Virus dürfte einigen Katzenhaltern leider im Zusammenhang mit einer Krankheit bekannt sein, die als feline infektiöse Peritonitis (FIP) bezeichnet wird, wobei die Abkürzung FIP mindestens genauso geläufig ist.

FIP endete in der Vergangenheit für die betroffenen Katzen fast immer tödlich, in jüngster Zeit ist aber ein vielversprechender Therapieansatz entdeckt worden, der in manchen Fällen Heilung zu versprechen scheint. Der Ausbruch von FIP erfolgt nicht bei Infizierung mit dem Coronavirus, sondern erst dann, wenn der Virus mutiert. Das ist insofern relevant, weil ein großer Teil der Katzen das Feline Coronavirus in sich trägt und ein Schutz vor FIP damit ausgesprochen schwierig erscheint: In Tierheimen, Mehrkatzenhaushalten oder bei Freigängern lässt sich nur selten vermeiden, dass sich diese mit dem Coronavirus anstecken. Eine Ansteckung stellt dann im Gegenzug aber auch noch keinen Ausbruch der Krankheit dar, sondern sorgt nur dafür, dass die Möglichkeit besteht, dass der Virus mutiert. Als Ursache für die Mutation wird unter anderem Stress vermutet.

SARS-CoV-2 Virus bei Katzen?

Ein Großteil der Katzen trägt also ein Coronavirus in sich, von dem zwar auch eine Gefahr ausgeht, aber eine gänzlich andere als vom aktuelle Virus, der mit der grippeähnlichen Erkrankung COVID-19 in Verbindung gebracht wird. Aber können Katzen denn auch vom SARS-CoV-2 Virus befallen werden?

Klinische Studien oder Medienberichte gibt es hierzu nicht. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO erklärt im offiziellen Fragenkatalog zu Covid-19, dass es keinen Nachweis dafür gibt, dass sich Haustiere infiziert haben oder den Virus verbreiten können. Allerdings berichten mehrere Medien übereinstimmend (siehe z. B. CNBC oder MDR), dass das Virus aktuell bei einem Hund nachgewiesen wurde, so dass eine mögliche Übertragung auf Katzen zumindest nicht völlig abwegig zu sein scheint. Aber auch im Fall des Hundes lässt sich derzeit nicht sagen, ob sich dieser tatsächlich mit dem Virus angesteckt hat oder nur mit Viren in Berührung kam, die sich dann auf ihm abgelagert haben.

Update vom 11. April 2020

Mittlerweile sind weitere Fälle bekannt geworden, bei denen sich Hunde und Katzen mit SARS-CoV-2 infiziert haben. Unter anderem berichtete die belgische „Föderalagentur für die Sicherheit der Nahrungsmittelkette“ vom Fall einer infizierten Katze, der es bisher aber gut zu gehen scheint. Große Aufmerksamkeit erregte auch der Fall eines Tigers aus dem New Yorker Zoo, bei dem eine Virus-Infektion nachgewiesen wurde, nachdem mehrere Tiger typische Symptome für Covid-19 wie trockenen Husten gezeigt hatten.

Bereits vor Bekanntwerden der Tatsache, dass sich auch Haustiere mit SARS-CoV-2 anstecken können riet der deutsche Tierschutzbund betroffenen Haltern Kontakt zu ihren Tieren zu meiden, falls sie selbst mit dem Virus infiziert sind. Aufgrund der aktuellen Fälle, bei denen sich Tiere tatsächlich mit SARS-CoV-2 angesteckt haben, erscheint dieser Ratschlag dringender denn je.

Achtung: Das Lesen eines Ratgebers kann niemals den Besuch bei einem Tierarzt ersetzen. Bei ungewöhnlichem Verhalten eines Tiers oder Verdachtsdiagnosen sollte immer und so früh wie möglich ein Besuch bei einem Tierarzt erfolgen.

In unserem Katzenforum gibt es weitere Diskussionen rund um das Coronavirus und Katzen.

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